weil Du nur einmal lebst, aaa-ha! und es Dich nicht ewig gibt...

Was maul ich denn jetzt schon wieder rum? Naja, richtig maulen ist es nicht. Unzufriedenheit mit einigen Aspekten der Matrix, sozusagen. Immerhin kann ich meine Perspektive meist soweit drehen, dass ich mir das arabische Denkmuster zueigen mache: Du kriegst nicht das, was Du willst, aber das, was Du brauchst.

Mein Leben war eine Schlampe!

Die kursiven sind übrigens die musikalische Begleitung zu meinem Getippe hier, brought to you by the ehrenwerte Toten Hosen

und es hat sich selbst zerstört, weil's mit der Wahrheit nie klar kam.

Aber eigentlich -eigentlich- geht's mir gut. Kann tun und lassen, was ich will, kann entscheiden, was ich will, wie ich leben will - und entscheiden, ob mir der jeweilige Preis zu hoch ist oder nicht.

War fast dran aufzugeben, ständig weiter zu ziehen

Und? Mein Preis? Faulheit. Bequemlichkeit. Käuflich. Mit Dingen wie Dach überm Kopf, gutes Essen, weggehen. Aber auch das lass ich noch los - was nicht unbedingt, es zu verlieren, aber was bedeutet, es nicht mehr um jeden Preis fest halten zu wollen.

Ich will da raus. Und ich werde es in diesem Leben schaffen, aus dem Rad des Karma zu kommen. Oder beim Versuch sterben. Aber andere Optionen will ich nicht mehr - alles egal, ich vertraue darauf, dass die Dinge, so wie sie sind, einem gewissen höheren Sinn entspringen, der mir möglicherweise verborgen bleibt. Egal - meinen Weg geh ich jetzt weiter, und nichts in dieser Welt wird mich davon abbringen. Einige Optionen haben sich geändert, aber es bleibt mein Weg; oder vielleicht ist es jetzt sogar viel mehr "mein Weg" als meine frühere Vorstellung davon.

Es ist egal, ob wir das Spiel verlieren, denn darauf kommt es nicht an

Das wird noch lustig.

Scheinbar halten mich einige Leute für nett. Das dürfen sie ja auch, aber ich bin eigentlich nur oberflächlich nett. Prinzipiell.

Manche Menschen sind dann aber überrascht, wie schnell meine Nettigkeit weichen kann. Nette Mitteilung: Man ist in seinem Leben nur eine begrenzte Anzahl an Jahren nett. Dann hört das irgendwann auf. Und ein in Samt eingeschlagener Panzerhandschuh kann sich auch angenehm anfühlen, wenn man ihn streichelt. Wenn man auf die saublöde Idee kommt, mit voller Wucht dagegen zu schlagen, sollte man sich dann aber bitte auch nicht wundern, dass die eigene Hand danach weh tut.

Soviel zum Reality Check für meine Mitmenschen.

"The way the morning broke was quite unusual" - stimmt zwar nicht für mich und heute, was Front 242 da mal gesungen haben, aber der Nachmittag und Abend hat mich jetzt sehr zum Grübeln gebracht. Was für ein Wochenende.

Am Freitag, behaupte ich einfach mal, war ich abends in einem total illegalen "state of mind" - von wegen "over the edge", da war ich wohl drüber. Gestern war dann wieder sehr gemässigt, und heute fühl ich mich losgelöst. Im Moment auch sehr frei, und sehr abgeschlossen mit allem. "Wie alt willst Du denn werden?" hat mich eine gute Freundin gestern gefragt. "Keine 36." war meine Antwort. Auf die Frage, wie lange ich dann noch hätte, hab ich dann wahrheitsgemäss "8 Monate" geantwortet. Ich weiss es doch echt nicht.

Auf der einen Seite ist da dieser Planet mit seinen Milliarden Menschen und seinen schönen Ländern, Ozeanen und allem. Auf der anderen Seite ist da der Alltag und das Fehlen einer Möglichkeit, den Planeten so zu erkunden, wie ich das gerne möchte (Geld. Geld. Geld. Waah...). Und manches im Alltag belastet mich sehr; manche Sehnsüchte verhallen derart im Universum, dass ich mich frage, wie alleine ich wohl tatsächlich bin.

Und momentan ist einfach alles offen. Beziehung, Beruf, Wohnort, Leben... alles einfach. Eines der seltsamsten Gefühle seit langem, und ich hab nun wirklich sehr seltsame Gefühle.

Hmm.

Ich werd mir immer klarer, was ich will. Zwar bin ich noch nicht am Kern, aber ich arbeite mich durch sämtliche Schichten hindurch. Und deswegen gewinnt mein ganzes Leben im Moment auch noch Dynamik dazu.

Dies ist mein Leben.

Es hat einen Anfang, und auch ein Ende; der Augenblick zum Handeln jedoch ist immer nur jetzt. Weder in der Zukunft noch in der Vergangenheit sind Entscheidungen und Handlungen möglich, immer nur jetzt. Ich werde nicht länger das Leben führen, was andere von mir erwarten, mein Boss, die Gesellschaft oder wer auch immer, sondern das Leben, das ich will.

Zwar ist es noch ein Stückchen Weg bis dorthin, und auch von einigen Ängsten und Vorstellungen muß ich mich noch befreien, aber ich will frei sein.

Frei sein, mein Leben zu leben. Meins.